Neues Rattengift auf dem Markt!

Alpha-Chloralose in Mäuse-/Rattengift führt in letzter Zeit immer häufiger zu Vergiftungen, meist bei Katzen, aber auch bei Hunden, die vergiftete Mäuse oder mit Gift präparierte Köder aufnehmen. 


Die Vergiftung wird oft selbst von Tierärzten nicht rechtzeitig erkannt oder die Symptome falsch interpretiert. Leider spielt bei dieser Art der Vergiftung Zeit eine große Rolle und schnelles Handeln ist fundamental.


Vergiftung mit Alpha-Chloralose (Mäuse-/Rattengift) bei Katzen und Hunden auf einen Blick:


- Das Mäuse-/Rattengift „Alpha-Chloralose“ wird meist in Köderform (z.B. mit Getreide oder Mehl) ausgebracht und führt zur Narkose und zum Erfrieren der Nager


Bereits eine vergiftete Maus kann bei Katzen zum Tod führen!


- Die typischsten Symptome sind
  ◦ Krampfanfälle, Muskelzittern

  ◦Schläfrigkeit/Bewusstlosigkeit/Koma

  ◦ Untertemperatur (<38°C)
   Ateminsuffizienz
 

Grundsätzlich haben α-Chloralose und Trichlorethanol eine depressive Wirkung auf das Zentralnervensystem (vor allem in der Formatio reticularis), α-Chloralose wirkt gleichzeitig stimulierend auf die spinalen Reflexe (Hyperreflexie). 


Dadurch können schon kleinste taktile oder akustische Reize zu Krämpfen und Konvulsionen führen. Daneben kann eine bronchiale Hypersekretion auftreten, die die Atmung behindert. 


Infolge Beeinträchtigung der Temperaturregulation wird die Körpertemperatur in einem für Kleintiere tödlichen Ausmass gesenkt. 

        

- Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollten Sie Ihr Tier SOFORT zum nächsten Tierarzt bringen!

- Rechtzeitig erkannt und behandelt erholen sich die meisten Tiere innerhalb von 24-48 Stunden

Die gute Nachricht: Wenn die Mäuse-/Rattengift-Vergiftung bemerkt und rechtzeitig erkannt und behandelt wird, haben die Tiere eine gute bis sehr gute Überlebenschance.


Die schlechte Nachricht: Die Symptome können zu einer Fehldeutung führen. Sie sind gleichzusetzen mit einem Schädel-Hirn-Trauma, so dass man denkt, der Patient hätte einen Unfall gehabt. 


Lassen Sie einem Tier in Seitenlage mit Unterkühlung und großen Pupillen im Zweifelsfall lieber 24 Stunden mehr Zeit mit Infusionen und Wärmematte.


Leider ist die Alpha-Chloralose eine heimtückische Vergiftung, wenn Freigänger-Katzen die vergifteten Mäuse weiter entfernt von ihrem Zuhause fressen, werden sie leider oft nicht rechtzeitig gefunden. Sie fallen dann irgendwo  in ein Koma und erfrieren, manche Katzen lagen z.Teil direkt neben einer halbaufgefressenen Maus, die Getreidekörner in der Maus noch sichtbar...


Bei größeren Hunden liegt die „tödliche“ Dosis deutlich höher. Aus diesem Grund stellt die Aufnahme einer vergifteten Maus keine direkte Gefahr dar. 

Allerdings ist bei Hunden das Risiko höher, dass sie den Köder selbst oder damit präpariertes Fleisch oder Wurst fressen.


100 g Köder 4,4% enthalten 4,4 g Alpha-Chloralose, das heisst 4 400 mg. Die minimale letale Dosis für eine Katze ist ca. 100 mg /Kg. 

Für eine 4 kg schwere Katze würde das eine minimale letale Dosis von 400 mg / Tier bedeuten. Das sind 10 g Giftköder. Über den Daumen gepeilt, ist das ein Teelöffel. Das ist nicht viel , oder ?


WICHTIG IST: Jeder Halter eines Hundes oder einer Katze sollte über diese Vergiftung Bescheid wissen. Je mehr Menschen von diesem Problem wissen, desto höher ist auch die Chance, dass eine Vergiftung erkannt und korrekt behandelt wird.